Beim Bürgermeister-Forum im Marcellin-Verbe-Haus, das am Mittwochabend stattfand, war der Festsaal vollständig besetzt. Fünf Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich dort den Fragen eines Moderators und des Publikums. Die Stadt wird aktuell von Bürgermeister Reinhart Zug geführt, dessen Amtszeit am 31. März 2026 endet.
Bereits im Verlauf der ersten Themenblöcke kam es zu Unruhe im Saal. Der Moderator unterbrach mehrfach Beiträge und wechselte wiederholt die Themenrichtung. Aus dem Publikum wurde daraufhin reagiert, da mehrere Besucherinnen und Besucher sich mehr Redezeit für die Teilnehmenden wünschten.
Mehrfach wurde auch angemerkt, dass Frau Jormaa und SPD-Kandidat Oliver Sendzik sich zu einigen Themen nicht äußern konnten, weil der Moderator sie bei entsprechenden Fragen nicht einbezog. Dies wurde im Saal hörbar bedauert.
Für deutliche Irritation sorgte eine Frage des Moderators, die einen nicht öffentlichen Sitzungsteil einer vorangegangenen politischen Sitzung betraf. Da solche Inhalte normalerweise nicht öffentlich thematisiert werden, reagierten mehrere Besucherinnen und Besucher im Saal unmittelbar darauf.
Ein weiterer Moment entstand, als ein Instagram-Beitrag der CDU Glinde angesprochen wurde, in dem der US-Amerikaner Charlie Kirk erwähnt wurde. Bürgervorsteher Claus Peters wurde daraufhin auf die Bühne gebeten. Er äußerte sich zu dem Beitrag. Das Publikum reagierte darauf unterschiedlich, unter anderem mit Applaus. Weitere Einordnungen erfolgten an diesem Abend nicht.
SPD-Kandidat Oliver Sendzik wurde zudem gefragt, weshalb der Finanzausschuss zweimal ausgefallen sei. Der betreffende Antrag zur Senkung der Grundsteuer konnte dadurch nicht mehr vor der Bürgermeisterwahl beraten werden. Sendzik erklärte, dass er kein Mitglied dieses Ausschusses sei und deshalb keinen Einfluss auf dessen Terminplanung habe.
Im Laufe der Veranstaltung wurde außerdem angesprochen, dass einige Kandidierende nicht wussten, wer aktuell das Amt der stellvertretenden Bürgermeisterin bzw. des stellvertretenden Bürgermeisters bekleidet. Dieser Punkt wurde aus dem Publikum kommentiert.
Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass in Glinde trotz solider Haushaltslage verschiedene politische Beschlüsse nicht umgesetzt wurden. Als Grund wurde unter anderem Personalmangel in der Verwaltung genannt.
Nach rund zwei Stunden endete die Veranstaltung. Das Publikum reagierte mit unterschiedlichen Rückmeldungen, von Zustimmung zu einzelnen Punkten bis hin zu kritischen Anmerkungen zum Ablauf.
Die Bürgermeisterwahl findet am 9. November statt. Sollte keine der kandidierenden Personen die absolute Mehrheit erreichen, folgt am 23. November eine Stichwahl.
