
Die Mitarbeiter von Tenneco in Glinde wurden am Freitagmittag über drastische Pläne informiert: Das Unternehmen plant, die Belegschaft von 445 auf nur 121 Beschäftigte bis 2027 zu reduzieren. Diese Ankündigung hat Besorgnis und Proteste unter den Angestellten ausgelöst.
Das Glinder Werk hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1914 zurückreicht. Ursprünglich als Jurid GmbH in Düsseldorf gegründet, zog das Unternehmen 1957 in das ehemalige Hamburger Kurbelwellenwerk der Krupp AG um. In den besten Zeiten stattete es weltweit jeden dritten Pkw mit Bremsbelägen aus. Nach mehreren Übernahmen, zuletzt durch Tenneco im Jahr 2018, sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Auch in den USA sind ähnliche Stellenabbaupläne bekannt geworden. Zuletzt musste ein Werk in Blumberg im Schwarzwald einen Drittel der Belegschaft entlassen.
Die Zukunft des Standorts in Glinde hängt von den Verhandlungen zwischen dem Management und der Gewerkschaft IG Metall ab. Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter liegt bei 53 bis 56 Jahren, viele ältere Kollegen sind bereits in Altersteilzeit. Ein Sozialplan soll entwickelt werden, um die betroffenen Mitarbeiter zu unterstützen.
Die Gründe für den Stellenabbau liegen in der geplanten Stilllegung von zwei Produktlinien im Werk, die möglicherweise in ein rumänisches Werk verlagert werden. Die Situation bleibt angespannt, und die Mitarbeiter hoffen auf eine Einigung, die ihre Arbeitsplätze sichern kann.